If for the average person German music is limited, more or less, to a song and little more, even among the most devoted circles of aficionados, for many, Germany primarily means krautrock, electronic music, and perhaps a bit of industrial. Yet, the bubbling Teutonic New-wave scene, also known under the more exotic epithet of Neue Deutsche Welle, is often forgotten. I must admit that I, too, long ignored it, as what I had come across so far seemed a tad too pop for my aristocratic alternative tastes.

Determined to fill this gap in my knowledge, I decided to look beyond the surface, convinced that at least a couple of interesting groups must exist there, leading me to stumble upon Fehlfarben, a group unknown to me, but apparently one of the most famous in Germany's alternative music scene. With this "Monarchie und Alltag" (=Monarchy and Daily Life), they released what many consider THE manifesto of NDW in its most embryonic and noble stage.

The group hails from Düsseldorf, today a chic and bourgeois city (a true stronghold of the CDU), but at the time a cultural and musical center in full swing. Known, I venture to think, even here on Debaser for giving birth to groups like Kraftwerk, Neu, or DAF, or the more punk-influenced (and commercial) Die Toten Hosen, the capital of the federal state of North Rhine-Westphalia (the most populous region in the Federal Republic of Germany and home to many of its major cities) was indeed also one of the centers of the German new wave movement, along with Berlin, Hamburg, Hannover, and Hagen. Born as a punk-ska band in 1979, Fehlfarben soon found themselves under contract with a subsidiary of EMI, under which they released their debut in 1980, in a studio in nearby Cologne.

Today regarded, as previously mentioned, as one of the seminal albums of German rock, the group's first effort received a mixed reception at the time and was fully re-evaluated later. At the time, the group was accused, as often happens in these cases, of betrayal by a portion of its early fans, while the musical offering remained too challenging and aggressive to break into the mainstream, so much so that only the funky "Es geht voran" managed to break through as a single. The attempt to straddle two worlds simultaneously would lead to friction within the band, so much so that the singer would soon leave the group, which would continue to exist, releasing two more albums before disbanding in 1984 (followed by a first reunion in the '90s and then again in the '00s). But what remains today for us seasoned listeners of the post-modern era from this band of one album and done? What remains is an excellent post-punk record, indeed a touch more "punk" than "post-", capable of appealing to fans of more direct music as well as those with a more sophisticated taste in new wave. Due to the ska-funk influences, some like to compare the band to Gang of Four, but my ear, anything but highly technical, recalls more a mix between Clash and early Wire (let's say the first album and a half).

An album living in contrasts, yet still fresh and immensely enjoyable, certainly worth rediscovering.

Tracklist Lyrics and Videos

01   Hier und Jetzt (02:47)

Die Schatten der Vergangenheit,
Wo ich auch geh, da sind sie nicht weit
Ich weiß nicht einmal, wer ich bin
In der Zeitung zu lesen, das hat keinen Sinn

Die zweite Hälfte des Himmels könnt ihr haben,
Das Hier und das Jetzt, das behalt ich!

Die Gegenwart ist auch nicht berauschend,
Es gibt zuviele Leute, die mich belauschen,
Ich weiß nicht einmal wo ich bin,
Im Radio zu hören, das hat keinen Sinn.

Die zweite Hälfte des Himmels könnt ihr haben,
Das Hier und das Jetzt das behalt ich!

Die Zukunft wird auch nicht bewältigt,
Der Kopf ist größer als der Hut,
Ich weiß nicht mehr, woher der Wind weht,
Ganz egal was im Wetterbericht steht.

Die zweite Hälfte des Himmels könnt ihr haben,
In dem Hier und Jetzt, da seh ich nur mich!

Die zweite Hälfte des Himmels könnt ihr haben,
Das Hier und das Jetzt das behalt ich!

02   Grauschleier (02:26)

Ich habe das alles schon 1000mal gesehen,
Ich kenne das Leben, ich bin im Kino gewesen,
Und doch jedesmal, wenn ich sie seh,
Weiß ich nicht wie es gehn soll,
Ich find nicht den Dreh.

Es liegt ein Grauschleier über der Stadt,
Den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat.

Die Geschichte ist langweilig immer dasselbe,
Die Bücher zum Thema, sind auch nicht das Gelbe,
Und will ich dir dann mal was sagen
Dann fällt mir nichts ein, nur leere Phrasen.

Es liegt ein Grauschleier über der Stadt,
Den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat.

Die Musik aus der Küche
Ist auch schon ziemlich zerkratzt,
Ich habe geweint, bei jedem zweiten Satz.
Und wenn ich dann schon mal was Eineindeutiges tu,
Dann fürcht ich sogleich, sie denkt: laß mich in Ruh!

Es liegt ein Grauschleier über der Stadt,
Den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat.

03   Das sind Geschichten (03:22)

04   All That Heaven Allows (03:37)

Es wird Morgen, du bist noch da.
Das erste Licht fällt auf dein Haar.
Ich möcht' dich berühren, doch ich beweg mich nicht.
Ich schau' dich nur an, mich blendet das Licht.

Ich brauch' deinen Schutz, ich möcht dich beschützen.
Ich hab' dich nötig, will dich nicht benützen.

Ich verknote meine Gedanken mit dir
Und ersticke fast in diesem Gewirr.
Ich bin zu feige dir zu gesteh'n,
Dass all meine Gedanken sich nur um dich dreh'n!

Ich brauch' deinen Schutz und möcht dich beschützen.
Ich hab' dich nötig, möcht dich nicht benützen.

Ich wollte mehr - mehr noch als alles.
Doch jetzt hab ich Angst - Angst ich verlier' es.
Ich drück' mich um Antwort auf deine Fragen.
Die Wahrheit kann ich nämlich selbst nicht ertragen!

Ich brauch' deinen Schutz und will dich beschützen.
Ich hab' dich nötig, will dich nicht benützen

05   Gottseidank nicht in England (02:42)

Wo ist die Grenze Wie weit wirst du gehn
Verschweige die Wahrheit Du willst sie nicht seh'n
Richtig ist nur was du erzählst
Benutze einzig was dir gefällt

Schneid dir die Haare bevor du verpennst
Wechsle die Freunde wie andre das Hemd
Bau dir ein Bild so wie es dir passt
Sonst ist an der Spitze für dich kein Platz

Und wenn die Wirklichkeit dich überholt
hast du keine Freunde nicht mal Alkohol
Du stehst in der Fremde Deine Welt stürzt ein
Das ist das Ende Du bleibst allein

Bild dir ein du bist Lotse und hältst das Steuer
Mitten im Ozean spielst du mit dem Feuer
Sprichst andere Sprachen im eigenen Land
Zerstreue die Zweifel an deinem Verstand

Und wenn die Wirklichkeit dich überholt
hast du keine Freunde nicht mal Alkohol
Du stehst in der Fremde Deine Welt stürzt ein
Das ist das Ende Du bist allein

Und wenn die Wirklichkeit dich überholt
hast du keine Freunde nicht mal Alkohol
Du stehst in der Fremde Deine Welt stürzt ein
Das ist das Ende Du bleibst allein

06   Militürk (05:23)

Kebabträume in der Mauerstadt,
Türk-Kültür hinter Stacheldraht
Neu-Izmir in der DDR,
Atatürk der neue Herr.
Miliyet für die Sowjetunion,
In jeder Imbißstube ein Spion.
Im ZK Agent aus Türkei,
Deutschland, Deutschland, alles ist vorbei.

Kebabträume in der Mauerstadt,
Türk-Kültür hinter Stacheldraht
Neu-Izmir in der DDR,
Atatürk der neue Herr.
Miliyet für die Sowjetunion,
In jeder Imbißstube ein Spion.
Im ZK Agent aus Türkei,
Deutschland, Deutschland, alles ist vorbei.

Wir sind die Türken von morgen

07   Apokalypse (03:12)

Zentrum der Zivilisation,
Leben, Leben um uns herum,
und mittendrin ein Stü;ck Land abgesteckt,
oder 'ne Fabrik, in die keiner seine Nase steckt.
Verbrannte Erde, Schüsse in der Nacht,
Bombenteppich, U-Boot-Jagd.

Ernstfall, es ist schon längst soweit,
Ernstfall, Normalzustand seit langer Zeit!


Roland, Marder, Wiesel, Phantom,
Albatros, Milan, Tornado,
aus den Waffenschmeiden der Nation,
Tag und Nacht in steter Produktion,
Einkaufsbummel im Erdnußland,
was übrig bleibt, wird Entwicklungshilfe genannt.


Ernstfall...

08   Ein Jahr (Es geht voran) (02:53)

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!
Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!

Spacelabs fallen auf Inseln, vergessen macht sich breit, es geht voran!
Spacelabs fallen auf Inseln, vergessen macht sich breit, es geht voran!

Berge explodieren, Schuld hat der Präsident, es geht voran!
Berge explodieren, Schuld hat der Präsident, es geht voran!

Graue B-Film-Helden regieren bald die Welt, es geht voran!
Graue B-Film-Helden regieren bald die Welt, es geht voran!

Es geht voran! Es geht voran!

09   Angst (02:18)

Keiner weiß, was mir droht,
Auf der Straße herrscht Redeverbot.
Ich frage jeden, keiner weiß Antwort,
Ich kenne niemand an diesem Ort.

Angst, junger Mann, auf die Straße zu gehen?
Angst, junge Frau, um diese Zeit allein im Dunkeln zu stehen?

Alle Uhren gehen heut gleich,
Die Leute merken, wieder ich bin zu bleich,
Bitte bitte, geh nicht zu weit,
Fühlst du dich sicher um diese Zeit?

Angst, junger Mann, auf die Straße zu gehen?
Angst, junge Frau, um diese Zeit allein im Dunkeln zu stehen?

Bleib im Hellen, bleib im Licht
Auf der Straße, da kriegen sie dich nicht
Der Schweiß klebt mir das Hemd an den Rücken,
Wir sind Verbrecher, die sich nach Kippen bücken.

Angst, junger Mann, auf die Straße zu gehen?
Angst, junge Frau, um diese Zeit allein im Dunkeln zu stehen?

10   Das war vor Jahren (02:36)

Das war vor Jahren
Die Mädels stellen den Jungens nach, im Glanz der Neonreklamen
Du siehst dich so, wie du willst, du hörst nur noch auf den neuen Namen
Und wir tanzten bis zum Ende, zum Herzschlag der besten Musik
Jeden Abend, jeden Tag, wir dachten schon, das ist der Sieg

Das war vor Jahren!

Wir tanzten bis zum Ende
Zum Herzschlag der besten Musik
Jeden Abend, jeden Tag
Wir dachten schon, das ist der Sieg

Das war vor Jahren!

Die Coca-Cola Sonne scheint aufs Neue auf den Glanz unserer Republik
Es gibt bei uns Leute, die finden das schick
Und wir tanzten bis zum Ende, zum Herzschlag der besten Musik
Jeden Abend, jeden Tag, wir dachten schon das ist der Sieg

Das war vor Jahren!

11   Paul ist tot (07:56)

Ich schau mich um und seh' nur Ruinen,
vielleicht liegt es daran, daß mir irgendetwas fehlt.
Ich warte darauf, daß du auf mich zukommst,
vielleicht merk' ich dann, daß es auch anders geht.

Dann stehst du neben mir und wir flippern zusammen,
Paul ist tot, kein Freispiel drin.
Der Fernseher läuft, tot und stumm,
und ich warte auf die Frage, die Frage Wohin, wohin?

Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht.
Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht.

Ich traue mich nicht laut zu denken,
ich zögere nur und dreh' mich schnell um.
Es ist zu spät, das Glas ist leer.
Du gehst mit dem Kellner, und ich weiß genau warum.

Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht.
Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht.

Ich will nicht was ich seh',
ich will was ich erträume,
ich bin mir nicht sicher,
ob ich mit dir nicht etwas versäume.

Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht.
Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht.

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